Donnerstag, 23. Februar 2012

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Also,i woaß nit,
was mir heute passiert ist, da wagt es doch eine von den Zimmermädchen tatsächlich mit lachendem Gesicht zur Arbeit zu kommen. Arbeit soll doch kein Vergnügen sein! Da habe ich sie natürlich gleich angeschrien, was denn so lustig sei, sie möge die Arbeit gefälligst ernster nehmen. Selbstverständlich habe ich ihre Aufgabenliste etwas erweitert. Wo kämen wir hin, wenn die sich wohlfühlen auch noch.
Lieber nehme ich ja nur Zimmermädchen, die wenig bis gar nicht Deutsch können, die sind dankbarer und mucken nicht so oft auf . Aber manchmal geht es halt nicht anders. Wenn dann allerdings jemand kommt mit dem ich schon mal gut gearbeitet habe und die meine Arbeit entsprechend honoriert, schmeisse ich die andere,dieses renitente Weibsstück, sofort raus. Mein Direktor Abwiegler unterschreibt sowieso alles, was ich will, dafür habe ich schon gesorgt. Er ist der ideale Direktor. Solange er nichts zu tun bekommt ist alles in Ordnung. Um die Auslastung braucht er sich auch nicht zu kümmern - das macht schon der Besitzer des Wellnesstempels, der hat noch ein paar davon und die Krankenkassen schicken ja eh alle auf Kur.
Was die allerdings für einen deal haben weiß ich natürlich nicht.
Aber bei der letzten Weihnachtsfeier hat er persönlich gesagt, wieviel Gewinn die Firma gemacht hat.
Ist schon beeindruckend, da sieht man halt, was gutes Management erreicht. Die blöden Zimmermädchen kapieren das natürlich überhaupt nicht. Ich habe sogar gehört, daß einige behaupten dies ginge ja auch alles auf Kosten des Personals - 40 Stunden die Woche im Dauerlauf arbeiten, jeden Sonntag, Weihnachten und Neujahr für ein Gehalt, das gerade mal ein bißchen höher ist als die Sozialhilfe.
Da frage ich mich schon, was die sich einbilden. Aber ich sorge schon dafür, daß sie sich nicht zu laut beschweren. Sobald eine zu aufmüpfig wird fliegt sie.
Daß der König des Wellnessreiches weit weg in seiner Festung in den Bergen wohnt ist ja sehr praktisch,weil da kümmert er sich nicht um die Zustände bei uns.
Ich kann tun und lassen was ich will, der Dir. Abwiegler frißt mir aus der Hand , in welcher ich ihn ja habe - aber das bleibt unter uns.
Jetzt muß ich noch schnell die gute Wäsche wegräumen, daß die Stubenmädchen nicht wieder die Kassenpatienten damit verwöhnen, also bis zum nächsten Mal
Eure Lenina

...

Also,i woaß nit,
zuerst muß ich mich mal vorstellen.
Mein Name - nomen est omen - ist Lenina Woassnix und ich lebe in einem kleinen Ort, Bad Eisenhütchen, weithin bekannt wegen der gesunden Luft und der Krankenkassen-tauglichen Hotelzimmer.
Nachdem ich s.o. natürlich nicht mit einem Computer umgehen kann, habe ich einen Geisterschreiber ( ghostwriter - Anmerkung desselben) beauftragt meine Ansichten der breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Es stimmt nicht, daß die hohen Berge ringsum mit meinem eingeschränkten Horizont was zu tun haben-es gibt auch andere Eingeborene-aber mit denen habe ich nicht so viel gemeinsam.
Jeder in der Region kennt mich und behauptet, daß mit mir nicht gut Kirschen essen sei, und alles nur weil ich die Fehler anderer schonungslos aufzeige.
Ja also, jetzt muß ich noch sagen, daß ich Witwe bin, weil der Meinige es anscheinend vorgezogen hat lieber zu sterben, als meine wohlgemeinten Ermahnungen und Vorschläge zu seinem Besten weiter anzuhören.
Daher war es wirklich ein Gottesgeschenk als ich im Wellnesstempel als Putzfrau arbeiten durfte, wo ich binnen kurzer Zeit mit Aufzeigen der Schwächen anderer einerseits und Hervorheben meiner Stärken andrerseits und weiteren nicht näher zu beschreibenden Machenschaften das Vertrauen der Direktion erworben habe bis ich die mir zustehende Stellung als Chefin des Putzkommandos eingenommen habe. Von da an bis zur Machtübernahme des Wellnesstempels war es nur noch ein kleiner Schritt.
Wie es weiterging das nächste Mal
Eure Lenina
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die herrin vom wellness tempel

eine satire ( ähnlichkeiten mit lebenden personen sind nicht zufällig und rein absichtlich)

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